Zecken

Zecken - gefährliche Quälgeister für Hund und Katze

Auch der Mensch ist gefährdet!

Die Zecke, die im allgemeinen vom Frühjahr bis zum Herbst Hund, Katze und Mensch als ungebetener Gast heimsucht, gehört zu den Schildzecken, sie ist auch allgemein unter dem Namen „Holzbock" (Ixodes ricinus) bekannt.

Sie hat keine Augen, dafür aber sehr gut ausgebildete Geruchsorgane, mit deren Hilfe sie von Gräsern und niedrigen Sträuchern (bis zu 1m Höhe) aus vorbeikommenden Wirten auflauert -auch die Körperwärme spielt eine Rolle. Dabei ist sie sehr ausdauernd: bis zu einem Jahr kann sie ohne „Frischblutzufuhr" ausharren.

Zecke im SprungZeckenweibchen in Lauerstellung

männliche Zecke in "hungrigem" Zustand

 

Hat sie einen Wirt gefunden, bohrt sie ihren mit einem Widerhaken ausgestatteten Saugrüssel in die Haut. Sie bevorzugt warme, gut durchblutete Körperteile - Ohren, Innenseite von Schenkel und Ellenbogen, Genitalbereiche u.ä. Zu Anfang injiziert eine schmerzstillende Substanz, so daß der Stich zunächst unbemerkt bleibt. Zugleich sondert sie eine Substanz ab, mit der sie sich fest beim Wirt verankert, damit ein Abstreifen nicht so leicht möglich wird. Später erst wird ein Juckreiz bemerkbar.vollgesogene Zecke

Nach 4 – 6 Stunden beginnt der Saugvorgang, er dauert mehrere Tage und läßt die Zecke bis zu Kirschkerngröße anwachsen. Dabei wird ständig Speichel zur Verflüssigung des Blutes injiziert – und das ist das Gefährliche an der Zecke.

 

Besonders zwei Erkrankungen werden hierbei übertragen:

    • DieLyme-Borreliose
      Eine Bakterienerkrankung – die Infektion mit Borrelien führt zu schwerwiegenden, sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern
      • Gelenkserkrankungen mit Lahmheitserscheinungen,
      • Nervenerkrankungen (z.B. Störung der Bewegungskoordination, Muskelzittern)
      • Herz-Nierensyndrom,
      • Hautveränderungen (Hautrötungen und eitrige Hauterkrankungen) und
      • allgemeinen Symptomen wie Fieber, Schmerzen, Apathie.
    • Die Diagnose ist wegen des diffusen Krankheitsbildes schwierig zu stellen – beim Menschen ist die typische Wanderröte (ein wandernder roter Fleck um die Einstichsstelle) ein Indiz. Bei Hund und Katze ist dies jedoch wegen des dichten Fells oft nicht zu beobachten.
    • Dabei ist eine frühe Erkennung sehr wichtig, weil die Krankheit bei frühem Einsatz von Antibiotika gut zu behandeln ist – schwieriger wird es, je weiter sie fortgeschrittten ist. Hier hilft eine Blutuntersuchung auf Antikörper.
       

    • Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME)
      Bei dieser besonderen Form der Hirnhautentzündung ist vor allem der Mensch gefährdet – aber auch Hunde kann es treffen. Die Katze scheint nicht befallen zu werden. Diese Infektion ist auf bestimmte geographische Regionen beschränkt - sie tritt überwiegend in südlichen Bereichen Deutschlands auf.
    • Gegen die FSME ist eine Schutzimpfung möglich. Lasssen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, er kennt auch die aktuellen gefährdeten Gebiete.

 

Vorbeugung:

Verhinderung des Zeckenbefalls durch Anlegen von Zeckenhalsbändern oder Verwendung anderer abweisender Mittel. Ihr Tierarzt berät Sie, welches Mittel für Ihr Tier sinnvoll und verträglich ist.

Sie sollten auf jeden Fall nach dem täglichen Spaziergang Ihr Tier mit der Hand absuchen oder mit einem feinen Kamm durchkämmen – dies muß wirklich täglich geschehen!

Wenn Sie eine Zecke finden, dürfen Sie auf keinen Fall den Fehler machen, zu den alten Hausmitteln zu greifen:

Nie mit Uhu, Öl. Nagellack, Aceton oder Ähnlichem behandeln !

Nicht mit der bloßen Hand herausdrehen
– auch wenn es noch zu verlockend ist!

Warum nicht?

  • Durch diese Maßnahmen wird die Zecke veranlaßt, sofort eine große Dosis Speichel in den Wirt zu injizieren – und damit die gefährlichen Bakterien zu übertragen.

Sondern:

  • Die Zecke so tief wie möglich mit der Zeckenzange umfassen (Tierarzt, Apotheke – kostet nur ein paar Mark) und vorsichtig heraushebeln – der Kopf muß mit herauskommen, weil er sonst zu Infektionen führen kann.
  • Ob Sie die Zecke mit oder gegen den Uhrzeigersinn drehen, ist unerheblich. Sie müssen auch nicht unbedingt drehen – ein vorsichtiges Hin- und Herhebeln hilft auch.
  • Je eher Sie die Zecke entfernen, desto besser , sie braucht mindestens 24 Stunden, um die Borrelien zu übertragen.
  • Beobachten Sie den Einstich einige Tage, um eine Rötung zu erkennen.

[Home] [Katzen] [Pferde] [Hovawart] [Gästebuch] [Links/Kontakt]

Elke Lorenz, Juni 1997

 

[Home] [Katzen] [Pferde] [Hovawart] [Gästebuch] [Links/Kontakt]